Papierformate und DIN-Normen

Normen der Papierformate – Durch Einschränkung erreichte Flexibilität

Jenseits der Normen liegt das Land der freien Entscheidung. Was für viele Menschen erstrebenswert klingt, ist in der Welt des Papiers etwas, was die tagtägliche Arbeit von vielen Millionen Menschen erheblich erschweren würde. Man stelle sich einen Drucker vor, in den jeder ein Papier einer beliebigen Größe einschiebt. Das Ergebnis wäre das totale Chaos. Standards und Papierformate wie das DIN A4 und die dafür geschaffene DIN-Norm halten die Welt am Laufen und sorgen dafür, dass Vergleichbarkeit Hand in Hand mit einer Steigerung der Produktivität geht.

Deutsche Perfektion in jeder Papierfaser

Speziell die Deutschen haben die Normierung perfektioniert. Das beste Beispiel ist das DIN A4 Format, das die Welt erobert hat. Das Deutsche Institut für Normen (früher „Normausschuss der Deutschen Industrie) in Berlin, kurz DIN, hat aktuell rund 32.000 registrierte DIN-Normen erfasst – und jährlich kommen 2.400 DIN-Normen hinzu. Das sind täglich mehr als 87 neue DIN-Normen, wenn die braven Mitarbeiter beim DIN auch an jedem Samstag und an jedem Sonntag ihre Büros bemannen und befrauen.

Papier ist geduldig – und dankbar

Wie beim Beispiel mit dem Drucker ersichtlich ist, sind vor allem die papierverarbeitenden und –herstellenden Betriebe für die DIN-Normen dankbar. Das bekannteste Format ist vermutlich das DIN A4 Format. Man verwendet das DIN A4 Format zum Schreiben von Briefen, für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten an Universitäten und in der Schule für Hausaufgaben.
Aber nicht nur in der Produktion von Gedrucktem findet dieses mittlerweile auch in der EN- und ISO-Norm übergegangene Papierformat reichlich Verwendung. Bei den sogenannten Collage-Blöcken ist das DIN A4-Papierformat seit vielen Jahrzehnten stilprägend.

Eine Schule ohne Normhefte ist unvorstellbar

In der Schule und besonders auch bei Schulheften entscheiden sich die meisten dann entweder für das DIN A4 Format oder für das halb so große DIN A5 Format. Letzeres wird häufig für Diktatheftchen oder im Sprachenunterricht für das Gegenüberstellen von fremdsprachigen Vokabeln mit ihren deutschen Pendants verwendet.
Aber warum finden sich in Deutschland und mittlerweile in der ganzen EU für Formate wie der DIN A4 soviele Normen im alltäglichen Umgang? Zum einen liegt dies an der oben beschriebenen Flexibilität der Einschränkung. Ohne einschränkendes in einem Momentum würde das Ergebnis fast immer aus dem Ruder laufen und könnte in einer vereinheitlichen Industrie- und Bürolandschaft nicht bestehen.

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Auch die Zeitungsdrucker verlangen nach Einheitlichkeit. Bei jedem Druck die Druckerpressen jedes Mal zu verändern, wenn ein Zeitungsbogen hindurch gelaufen ist, würde nicht nur unendlich viel Arbeitszeit verschlingen, es würde auch den Arbeitsprozess und die Kosten für den Hersteller in ungeahnte und ungewollte Höhen treiben. Auch hier gilt: die Einschränkung einer zu kreativen Verwendung von Papierformaten birgt den Erfolg von allen Druckwerken in sich. Sie begünstigt auch die günstige Produktion und somit die weite Verbreitung von Zeitungen, Bücher, Spiel- und Landkarten und so Vielem mehr.

Ein Mathematiker mit Format

Als historischer Ausgangspunkt für alle normierten Papierformate war die von dem Mathematiker Dr. Walter Porstmann 1922 angeregte Vereinheitlichung. Er hatte bei seiner Arbeit für den „Normausschuss der deutschen Industrie“ viel mit den verschiedensten Dokumenten zu tun. Die meisten kamen in unterschiedlichen Formaten in sein Büro und keines davon passte in die Aktenordner, durch die er Ordnung und Struktur in seinen Arbeitsbereich bringen wollte. Sein erstes für die Produktion normiertes Papierformat war das DIN A0-Format, das eine Grundfläche von einem Quadratmeter aufwies. Die Halbierung diese Formates führt zu DIN A1 und die weiteren jeweiligen Halbierungen zu den Formaten DIN A2, DIN A3, DIN A4 und so weiter.

Durch das Aufkommen der DVD und deren Verpackungshüllen hat das Papierformat DIN A5 eine Verbreitung gefunden, welche ihr bis dahin nicht bescheinigt worden wäre.

Weltweit verwenden nur die USA und Kanada noch das Zollformat

1975 wurde Porstmanns bekanntestes Papierformat, das DIN A4, zur internationalen Norm ISO 216. Das Format setzte sich fast auf dem gesamten Globus durch. Lediglich die beiden nordamerikanischen Staaten USA und Kanada berechnen ihre Papierformate weiterhin in dem antiquierten Zollformat.

DIN-C und DIN-B

Abschließend seien noch die DIN-Normen DIN-C und DIN-B zu erwähnen. In der Produktion und im Druck wird die DIN-B Norm sehr häufig für Umschläge, Etiketten, Reisepässe oder Bücher verwendet. Die DIN-C Norm findet ihre Verwendung überwiegend bei Briefumschlägen und sogenannten Versandtaschen.

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